Die SVG bejubelt den ersten Sieg in den PlayOff
Foto: SVG Lüneburg/Kerstin Thomas
Das erste Spiel in den PlayOff zeigte deutlich: Diese
Saisonphase wird nichts für schwache Nerven. Das erste
Viertelfinale gegen die SWD powervolleys Düren war gleich ein
mehr als zweistündiger, erbarmungsloser Schlagabtausch zweier
gleichwertiger Konkurrenten, in dem die Hausherren vor 800
Zuschauern in der ausverkauften Gellersenhalle schließlich mit
3:2 (25:23, 23:25, 25:21, 16:25, 15:8) glücklich die Oberhand
behielten. Und eine ähnliche Dramatik ist schon am kommenden
Mittwoch wieder zu erwarten, wenn in Düren das zweite Duell
ansteht (19.30 Uhr/sportdeutschland.tv).
Coach Stefan Hübner vertraute der Anfangs-Formation, die er
auch in den letzten Hauptrunden-Spielen meist aufgeboten hatte: der
kanadischen Annahme-Achse Steven Marshall, Nick Del Bianco, Libero
Erik Mattson, dazu im Mittelbock Scott Kevorken/Michel Schlien
sowie Jannik Pörner im Diagonalangriff.
Doch die SVG startete nervös, produzierte allein bis zur
ersten technischen Auszeit vier Aufschlagfehler und lief lange
einem Rückstand hinterher. Beim 17:17 gelang erstmals der
Gleichstand, erst im Endspurt die erste Führung (22:21) durch
das eingewechselte Geburtstagskind Falko Steinke (31 Jahre). Mit
dem im Volleyball denkbar knappsten Zwei-Punkte-Abstand gewannen
die Hausherren diesen ersten Satz schließlich, nachdem sie
sich beständig gesteigert hatten.
Befreiend war die Führung nicht, zumal Düren enorm
stark in der Feldabwehr war und gut blockte. Zudem kam nun der
Diagonale Sebastián Gevert immer mehr auf Touren, lieferte
sich fast ein Privatduell mit dem auf der Gegenseite aufdrehenden
Del Bianco. Gevert und Düren entschieden es letztlich mit
25:23 für sich, 1:1, Zehn-Minuten-Pause.
Auch in Abschnitt drei blieb es absolut ausgeglichen, erst nach
der zweiten technischen Auszeit gelang es der SVG sich um
mehr als zwei Punkte abzusetzen (18:15). Dieses kleine Polster
blieb bis zum Ende.
Warum die SVG trotz dieser 2:1-Führung dann komplett
einbrach, bleibt eins der ewigen Rätsel im Volleyball. Bei
Düren, das nichts mehr zu verlieren hatte und das Risiko in
seinem Spiel erhöhte, wurde Gevert jetzt fast zum
Allein-Unterhalter. Sogar im Aufschlag, mit dem er zuvor Probleme
hatte (insgesamt 6 Fehler). Nun servierte er plötzlich Asse
(gesamt 4) oder drosch die Bälle nahezu unerreichbar über
das Netz.
Hinzu kam bei der SVG der Schockmoment mit dem K.o. von
Bernd Schlesinger. Dürens Vorsprung wuchs, doch die Fans
ließen ihre Helden nicht hängen, feuerten unverdrossen
und Mut machend an. Für diesen Satz war es zwar zu spät
(16:25), im Tiebreak kam die SVG aber stärker als in den 1:50
Stunden zuvor - und nach einigen Wechseln nun auch wieder in der
Start-Sechs - zurück.
Düren verließ sich nur noch auf Gevert (am Ende 31
Punkte), bei der SVG übernahm nun Marshall wild entschlossen
Verantwortung und wuchtete einige wichtige Bälle ins
gegnerische Feld. So brannte nach dem 8:6 zum Seitenwechsel nichts
mehr an. Bester SVG-Scorer war am Ende Del Bianco (18) vor Marshall
(17) und Pörner (16), zum wertvollsten Spieler (MVP) wurde
aber Libero Mattson gewählt. Der wies eine herausragende Quote
von 70% positiver Annahmen auf.
veröffentlicht am Sonntag, 27. März 2016 um 19:34; erstellt von SVG Lüneburg e.V.
letzte Änderung: 29.03.16 14:47