Foto: Frank Heumann (All Copyrights Logan FIVE GmbH)
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Noch drei Spiele dann ist die Hauptrunde der 1.
Volleyballbundesliga beendet. Nach vielen Rückschlägen in
der Hinrunde mit Verletzungspech und knappen Niederlagen, hat sich
die Maric-Truppe im Jahr 2014 bisher stark verbessert
präsentiert und konnte drei Siege einfahren. Weiterhin ist
deutlich zu erkennen, dass die Top 4 der Liga kaum zu schlagen sind
und bis auf Achtungserfolge in Form von Satzgewinnen lassen sich
F'hafen, Berlin, Bühl und Haching kaum von anderen Teams der
Liga gefährden.
GENERALI Haching, der zweite bayerische Bundesligist und
Deutscher Pokalsieger 2013, gastiert am Mittwoch, 05.03.2014, in
der HUK-COBURG arena. Der Drittplatzierte der aktuellen
Bundesligatabelle hat einen starken Kader. Das Team der
Münchner hat internationale Erfahrung und nahezu alle Spieler
gehören zu den Nationalmannschaften ihres Landes. Das Team
spielte im Europapokal und zählt zu den Favoriten um die
Deutschen Meisterschaft. Sportlich also alles im Lot, wäre da
nicht das liebe Geld. Hauptsponsor GENERALI hat schon im
vergangenen Jahr seinen Rückzug zum Ende der Saison
verkündet und Haching ist seit Monaten auf der Suche nach
einem neuen Geldgeber. Von ca. 1 Million Euro ist die Rede, die
Haching fehlen, um weiterhin zu den deutschen Topadressen im
Volleyball zu gehören. Mit Mittelmaß wolle man sich nicht
zufrieden geben, obwohl auch der Rest des Etats noch weit über
dem der VSG Coburg/Grub liegen würde.
Ein Horrorszenario - man stelle sich nur vor, Haching wird
Deutscher Meister oder Vizemeister und würde sich für die
Championsleague qualifizieren und dann gehen die Lichter aus. Statt
deutscher Spitzenklasse vielleicht ein Rückzug in die 2. oder
3. Liga, das will niemand, nicht einmal die ärgsten
Konkurrenten. Die Fans von Friedrichshafen rollten unlängst
ein Banner mit der Aufschrift "Haching gehört in die erste
Liga!" aus. Die Solidarität in der Volleyballwelt ist den
Münchnern gewiss, aber was nützt dies ohne Geld. Ein
runder Tisch des mit dem bayerischen Innenministerium soll nun die
Lösung bringen und die Wirtschaft auf das Haching aufmerksam
machen. Ob dies gelingt wird sich diesen Monat entscheiden, denn
die Verantwortlichen müssen bald die Weichen in die ein oder
andere Richtung stellen. Unabhängig von den finanziellen
Problemen hat Haching ein Team der Extraklasse am Start, das den
Zuschauern sicher viele spielerische Leckerbissen präsentieren
wird. Ob ein VSG-Team in Topform hier gefährlich werden kann
bleibt abzuwarten. Alles andere als ein Sieg der Münchner
wäre allerdings eine gewaltige Sensation.
Der zweite Gegner am Samstag, 08.03. wird der VC Dresden sein.
Der Tabellenletzte der Bundesliga hatte während der Saison
neben der sportlichen Talfahrt auch finanzielle Probleme. Der VC
Dresden hatte zum Jahresende seine Trainerin Sylvia Roll entlassen
und Jan Pretschek und Sven Dörenthal trainieren seitdem die
Mannschaft. Geändert hat sich allerdings nur wenig. Seit dem
27.10.2013 hat die Mannschaft aus Sachsen nicht mehr gewinnen
können und nur durch eine Spendenaktion kurz vor Weihnachten
und Gehaltverzichte von Spielern und Verantwortlichen konnte die
Saison finanziell gerettet werden. Keine guten Aussichten um ruhig
und sachlich mit der Mannschaft zu arbeiten.
Jan Pretschek, der als Jugendtrainer deutschlandweit Erfolge
vorzuweisen hat, übernahm das Traineramt in Dresden im Januar
und saß bereits beim Hinspiel der VSG in Dresden auf der Bank.
Positiv für ihn ist derzeit wohl nur, dass nach dem
Lizenzentzug für die RWE Volleys Bottrop, kein Team mehr
absteigen muss. Die Sachsen rangieren mit nur 5 Punkten am
Tabellenende und haben bereits 5 Punkt Rückstand auf den
Vorletzten CV Mitteldeutschland. Ein Pflichtsieg für die VSG?
- So einfach wird es dennoch nicht. Dresden hat aus dem Hinspiel
noch eine Rechnung offen und will in Coburg unbedingt gewinnen, um
den Fans noch einen Sieg zu schenken. Das VSG-Team wird den Gegner
ernst nehmen und alles geben, damit der zweite Heimsieg in der
HUK-COBURG arena bejubelt werden kann.
Das VSG-Team hat weiterhin keine Verletzungssorgen und kann
somit sportlich aus dem Vollen schöpfen. Das Selbstvertrauen
nach zwei Siegen gegen Mitteldeutschland und Moers ist groß
und nun kann sogar noch Platz 7 erreicht werden.
Trainer Milan Maric: "Es gilt vor allem den 8. Platz gegen
Mitteldeutschland zu verteidigen, dann haben wir in den
Pre-Play-Off unter Umständen im entscheidenden dritten Spiel
Heimrecht. Platz 7 wäre natürlich das Ideale was wir noch
erreichen können, aber das wäre eine Zugabe fürs
uns!"
Platz 7 oder Platz 8, wer hätte daran noch nach der
verkorksten Hinrunde geglaubt, als man geplagt von Verletzungen von
Niederlage zu Niederlage schlitterte. Milan Maric und die
Verantwortlichen sind dennoch ruhig geblieben und wurden nicht
müde zu erzählen, dass die Mannschaft das Potential habe
mitzuhalten in der deutschen Eliteklasse. Kurz vor Saisonende
bestätigt nun auch der Tabellenstand diese Einschätzung.
12 Punkte aus drei Siegen und drei knappen 2:3 Niederlagen stehen
auf dem Konto und bei dem Restprogramm Haching, Dresden und
Rottenburg sind noch weitere Punkte möglich. Der Aufsteiger
VSG Coburg/Grub ist angekommen in der 1. Bundesliga und schickt
sich an das Viertelfinale der Playoffs, um die Deutsche
Meisterschaft zu erreichen.
Zum Dank für die Unterstützung will sich die VSG bei
den Fans bedanken und stellt Freigetränke in Aussicht sollte
es gegen Haching zu einer erneuten Rekordkulisse für
Volleyball in Coburg kommen. 1500 oder mehr Zuschauer an einem
Mittwochabend sollen erreicht werden. Das Hierunter fast 50
Haching-Fans sein werden, die mit einem Fanbus anreisen, steht
bereits fest.
ADe
veröffentlicht am Dienstag, 4. März 2014 um 00:43; erstellt von ADe, Coburger Turnerschaft e.V.
letzte Änderung: 05.03.14 11:57