Die BR Volleys starteten erfolgreich in die Finals 2016.
Foto: Eckhard Herfet
Die BR Volleys haben einen erfolgreichen Finalauftakt hingelegt
und sich in der "best-of-five"-Serie gegen Titelverteidiger VfB
Friedrichshafen einen ersten wichtigen Vorteil erspielt: Vor einer
grandiosen Kulisse von 6.773 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle
setzten sich die Hausherren am Ende verdient mit 3:1 (25:21, 25:23,
23:25, 25:19) durch. Beim Hauptstadtclub weiß man, dass es
noch ein schwieriger Weg zur Meisterschaft ist, aber der Anfang ist
gemacht. Am Donnerstag (28. April um 20.00 Uhr) steigt das
nächste Finalspiel am Bodensee.
Trainer Roberto Serniotti setzte im ersten Finalmatch einmal
mehr auf seine Stammformation mit Zuspieler Tsimafei Zhukouski,
Diagonalangreifer Paul Carroll, den Außenangreifern Robert
Kromm und Paul Lotman, den Mittelblockern Nicolas Le Goff und Felix
Fischer sowie Libero Erik Shoji.
Zu Beginn der Partie schienen sich die Gäste vom Bodensee
von der großen Kulisse im "Volleyballtempel" leicht
beeindrucken zu lassen. Während der VfB mit zahlreichen
Eigenfehlern zu kämpfen hatte, kamen die Berliner von Minute
zu Minute besser in Fahrt und übernahmen nach der ersten
technischen Auszeit das Ruder (10:8). Die Häfler hatten
sichtlich Schwierigkeiten, dem Angriffsdruck des Gastgebers
standzuhalten, der sich kontinuierlich absetzte (12:10, 16:12).
Dank einer starken Aufschlagserie von Baptiste Geiler konnte der
Meister verkürzen und sogar für den Ausgleich sorgen
(18:18). Die BR Volleys reagierten in Person von Carroll, dessen
hammerharter Service Wirkung zeigte: Zur Freude des Publikums
punkteten die Männer in Orange vier Mal in Serie (22:18) und
hatten wenig später fünf Satzbälle (24:19), von
denen der dritte durch einen Aufschlagfehler des Gegners verwandelt
wurde (25:21).
Auch im zweiten Durchgang behielten Serniottis Schützlinge
das Oberwasser (8:5, 13:11). Das Angriffsspiel der BR Volleys
bereitete den Häflern nach wie vor Probleme, doch jetzt
schlichen sich Unkonzentriertheiten ins Spiel der Hausherren, die
sich umgehend rächten: Aufmerksamer und mit mehr Druck als
zuvor agierend, kam der VfB heran und legte dank Maximiliano Gauna
in diesem Satz erstmalig vor (15:16). Erneut war es der Australier
Carroll, der im richtigen Moment einen bärenstarken Auftritt
an der Servicelinie präsentierte und seine Farben wieder in
Führung brachte (19:16). Friedrichshafen kämpfte weiter,
vereitelte wieder zwei Satzbälle der Berliner, konnte den
erlösenden Angriff des nervenstarken Carroll allerdings nicht
verhindern (25:23).
Nach dem knappen Satzergebnis ging es auch in Durchgang drei
weiter eng zu. Kleine Vorteile der Berliner (8:6, 13:11) machte
Friedrichshafen immer wieder wett (8:8, 13:13) und ging
schließlich mit eigener Führung in die zweite technische
Auszeit (14:16). Die beiden Kontrahenten lieferten den mehr als
6.700 Zuschauern jetzt einige heiß umkämpfte Ballwechsel,
doch der amtierende Meister agierte abgezockter und hielt so den
Vorsprung (17:20, 22:24). Per Monsterblock wehrten die BR Volleys
den ersten VfB-Satzball noch ab, doch die anschließende
Auszeit von Trainer Stelian Moculescu war erfolgreich. Adrian
Gontariu hämmerte den Ball ins gegnerische Spielfeld (25:23)
und hielt das Match somit offen.
Zwar stieg nach der Satzpause die Eigenfehlerquote bei beiden
Mannschaften merklich an, nichtsdestotrotz sahen die Besucher im
Volleyballtempel einen würdigen, weil spannenden Finalauftakt.
Der gut aufgelegte Le Goff punktete für die Hausherren (8:6),
die ihren Vorsprung - angeführt von Kapitän Kromm -
ausbauten (11:7). Jetzt waren es klar die BR Volleys, die dem
Spielverlauf ihren Stempel aufdrückten (16:12 und 21:14).
Friedrichshafen bäumte sich zwar noch einmal kurzzeitig auf,
musste sich aber am Ende geschlagen geben. Nachdem Fischer seinem
Team dank cleverem Aufschlag den ersten Matchball sicherte (24:19),
machte der Franzose Le Goff per Block das 25:19 und somit den
3:1-Auftaktsieg für den Hauptstadtclub perfekt.
VfB-Zuspieler und Geburtstagskind Simon Tischer resümierte
die Auftaktniederlage kritisch: "Wir sind heute sehr schwer ins
Spiel reingekommen, haben unseren Rhythmus spät gefunden.
Berlin hat nahezu fehlerfrei gespielt und wir sind ihnen
hinterhergerannt." Gleichzeitig forderte der Routinier seine
Mannschaft auf, das Ergebnis nicht über zu bewerten: "Das war
nur Spiel Nummer eins, am Donnerstag haben wir die nächste
Chance, es ist noch nichts entschieden."
Umso glücklicher zeigte sich Berlins MVP Paul Carroll nach
der Partie, auch wenn er weiß, dass vor seinem Team noch ein
schwieriger Weg liegt: "Das war heute ein guter Anfang heute. Aber
diese Serie ist lang und noch längst nicht entschieden.
Friedrichshafen ist zu Hause sehr stark und wird versuchen, mit
aller Macht zurückzuschlagen. Es ist einfach immer ein
großer Kampf zwischen diesen beiden Mannschaften."
Trainer Roberto Serniotti sprach seinem Team ein Lob aus: "Ich
bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Dieser Auftakt in die
Finalserie war immens wichtig. Wir haben zwar erst einen kleinen
Schritt getan, aber darüber dürfen wir uns trotzdem kurz
freuen. Friedrichshafen präsentiert sich jetzt wesentlich
stärker als in der ersten Saisonhälfte, aber wenn wir nur
wenig Eigenfehler produzieren, sind wir ganz schwer zu schlagen,
und das war heute der Fall." Unmittelbar nach dem Heimerfolg
richtet der Italiener seinen Fokus aber schon auf die kommende
Auswärtsaufgabe: "Wir werden nun wieder in die Analyse gehen
und versuchen, unsere Schlüsse ziehen. Das wird definitiv noch
eine intensive Serie."
Alle Informationen auf
www.br-volleys.de
veröffentlicht am Sonntag, 24. April 2016 um 20:58; erstellt von lmt, SCC Berlin e.V.
letzte Änderung: 24.04.16 20:58